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Das intelligente Unternehmen Teil III - Der Mensch

  • helmutbaumann1
  • 11. Aug. 2023
  • 4 Min. Lesezeit

Eine Kollegin hat mich darauf aufmerksam gemacht das natürlich der Mensch ein wichtiger Faktor is

Beim schreiben dieses Post‚s habe ich länger gebraucht als bei anderen, um dem Thema gerecht zu werden. Den über Technik schreibt es sich leichter als über den Menschen und seine Rolle im Unternehmen.

Aber der Mensch muss immer der Fokus sein, jede Technik muss dem Menschen dienen ,und nicht umgekehrt. Ich halte nichts vom Transhumanismus , der Idee das der Mensch in der Technik aufgeht, und letztendlich in ein Cloud - ähnliches Konstrukt hochgeladen wird. Wir sind nicht nur Software , sondern der Mensch muss immer ganzheitlich gesehen werden. Der Mensch lernt unter anderem durch fühlen , erfühlen. In Corona ist uns wieder bewusst geworden das wir biologische Lebewesen sind , und nicht siliziumbasierte wie es sich manche wünschen.


In diesem Post hab ich mich an die Fünf Ideale orientiert. Persönlich finde ich die Ideen und Anregungen von Bodo Janssen (Upstalsboom) immer inspirierend.



Wie passt der Mensch in das intelligente Unternehmen?


Diese wichtige Frage wird mich hier in diesem Post beschäftigen.


Der Begriff Angestellter kann so beschrieben werden : Im Werk wurden sie „angestellt“ (daher der Begriff Angestellter) und abends wieder “abgestellt“. Und in der Zwischenzeit passte jemand auf, dass sie nichts „anstellen“?



Diese Beschreibung galt vielleicht im vorigen Jahrhundert , aber im Informationszeitalter braucht man eine andere Art von Mitarbeiter bzw. Mitgestalter


In Zeiten von ChatGPT und den Nachfolgern ist eine andere Form der Arbeit und Zusammenarbeit gefragt.


Auf der einen Seite braucht es neue Organisationsformen, auf der anderen Seite braucht es einen neuen Führungsstil. Trotz aller Begeisterung für Technik muss der Mensch im Fokus stehen und natürlich auch die Welt die Ihm umgibt.


Wir besitzen sehr viel Know-how aber oft fehlt das

Know-why- das Warum ist oft in Vergessenheit geraten weil die Arbeit sehr industriell kleinteilig zerlegt wurde, und man das Verständnis verloren hat, was das große Ganze ist.


Aus dem Roman Project Unicorn (ein Roman über das arbeiten in der IT ) sind die fünf Ideale beschrieben, auf die ich jetzt näher eingehen möchte.


  • Erstes Ideal: Lokalität und Einfachheit

  • Zweites Ideal: Fokus , Flow und Freude

  • Drittes Ideal: Verbesserung der täglichen Arbeit

  • Viertes Ideal: Psychologische Sicherheit

  • Fünftes Ideal: Kundenorientierung


Erstes Ideal - Lokalität und Einfachheit


Wir müssen Dinge so konzipieren , dass in unseren Systemen und den Organisationen, die diese Systeme erschaffen, das Lokalitätsprinzip verwirklicht ist. Und wir müssen für Einfachheit sorgen in allem, was wir tun. Wir wollen intern möglichst keine Komplexität haben - weder in unserem Code noch in unserer Organisation oder in unseren Prozessen. Die Außenwelt ist komplex genug, es ist also nicht zu tolerieren , dass wir sie in Bereichen zulassen, die wir tatsächlich kontrollieren können! Wir müssen uns unsere eigene Arbeit so einfach wie möglich machen und sie nicht komplektieren.


Komplektieren ist ein archaisches Wort, das von Sensei Rich Hickey wiederbelebt wurde. „Komplettieren bedeutet , etwas Einfaches in etwas Komplexes zu verwandeln.

In eng gekoppelten und komplettierten Systemen ist es fast unmöglich , etwas zu ändern , denn sobald man etwas in einem Bereich des Codes modifiziert, muss man gleich Hunderte oder sogar Tausende anderer Bereiche ebenfalls anpassen. Und selbst die kleinsten Veränderungen können in weit entfernten Teilen des Systems völlig unvorhersehbare Folgen haben, vieleicht in einem Bereich , von dem man noch nie gehört hat.


Sensei Hickey würde sagen: “Stellen Sie sich vier voneinander unabhängiger Stränge oder Fäden vor - ein einfaches System. Nehmen Sie nun diese vier Fäden und verflechten Sie sie. Jetzt haben sie ein komplektiertes System“

Beide Konfigurationen (verflochten und unverflochten ) können dieselbe technische Aufgabe erfüllen , aber eine ist dramatisch einfacher zu ändern als die andere. Im einfachen System können Sie Anpassungen an einem Strang vornehmen, ohne die anderen berühren zu müssen. Was natürlich ausgesprochen positiv ist.“


Wenn man jedoch in einem komplettierten System eine Modifikation an einem Strang vornehmen will, ist man gezwungen , auch die anderen drei Stränge zu ändern. Oft kommt es auch vor, dass man bestimmte Änderungen überhaupt nicht vornehmen kann, weil alles zu eng miteinander verflochten ist.




Zweites Ideal - Fokus, Flow und Freude


Es geht darum, wie sich unsere tägliche Arbeit anfühlt. Ist unsere Arbeit von Langeweile und dem Warten auf andere Menschen geprägt, die für uns Dinge erledigen sollen? Arbeiten wir blind ein kleinen Teilen eines Ganzen und sehen die Ergebnisse unserer Arbeit erst während eines Deployments, wenn alles in die Luft fliegt, was zu Noteinsätzen , Strafaktionen und Burn-out führt? Oder arbeiten wir in kleinen Schüben, idealerweise im One-Piece Flow, einem mitarbeitergebundenen Arbeitsfluss, und erhalten so schnell und kontinuierlich Feedback zu unserer Arbeit? Das sind die Bedingungen, die Fokus und Flow , Herausforderungen, Lernen, Entdeckerfreude, die Beherschung unseres Handwerks und sogar Spaß an der Arbeit ermöglichen.



Drittes Ideal - Verbesserung der täglichen Arbeit


Es ist die ständige Dynamik, die es uns ermöglicht, unsere Arbeitsweise zu verändern und zu verbessern, indem wir lernen. „Unwissenheit ist die Mutter aller Probleme , und das Einzige, womit man sie überwinden kann, ist Lernen.


Ob Besprechungen von Postmortens um aus den Vorfällen zu lernen (siehe folgenden Link)



Das dient dazu um zu lernen und hier kommt auch das Vierte Ideal zum tragen um niemand mit Schuldzuweisungen zu bombardieren.


Viertes Ideal - Psychologische Sicherheit


Niemand wird Risiken eingehen, experimentieren oder Neuerungen einführen, wenn eine Kultur der Angst herrscht , un der die Menschen sich nicht trauen, dem Chef schlechte Nachrichten zu überbringen. Wir brauchen die psychologische Sicherheit , die garantiert , dass es für jeden gefahrlos möglich ist, Probleme anzusprechen.


Fünftes Ideal - Kundenorientierung



Beim Fünften Ideal fragen wir uns schonungslos , ob etwas für unsere Kunden tatsächlich von Bedeutung ist, womit zum Beispiel eine Frage gemeint ist wie: Sind unsere Kunden bereit , uns für ein Produkt zu bezahlen , oder haben wir es nur aus Eigeninteresse geschaffen?


Fazit:


Zusammenarbeit in einer bionischen Organisation wird die zukünftige Regel werden, und nicht die Ausnahme. Eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe wird in Zukunft und sollte ja auch jetzt schon gang und gebe sein. Experten aus verschiedenen Bereichen arbeiten in Teams zusammen um ein Produkt auszuliefern. Die fünf Ideale helfen dabei sich zu Orientieren.


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